== Geschichtliche Entwicklung ==
Bei dem als Schwerspatgrube Brunndöbra bezeichneten Bergwerk handelt es sich weitestgehend um das Uranerzbergwerk Schneckenstein der SAG / SDAG Wismut.Mundloch des Wasserlösungsstolln Brunndöbra im Jahr 2008
Ende der 50er Jahre begann die Erkundung der Schwerspatvorkommen auf der Hauptstörung Brunndöbra. Bereits im 18. Jahrhundert ist Bergbau auf Eisenerz und Schwerspat durch den Vorderen Tannenberg-Fundschacht direkt auf der Hauptstörung bekannt. Durch den bereits auslaufenden Uranbergbau wurden größere Vorkommen bestätigt. In Folge wurde das Südostfeld der Grube im Bereich der Hauptstörung für den Schwerspatbergbau vorbereitet. 1960 begann die SDAG Wismut mit der Auffahrung des 1200m langen Wasserlösungsstolln Brunndöbra im Niveau der 655m-Sohle, welcher am 01. Juli 1960 mit dem Durchschlag auf den Hauptquerschlag 49 das Grubenfeld erreichte. Der größte Teil der Schachtanlagen allerdings wurde verwahrt und demontiert. Unterhalb der 655m Sohle wurde das Grubenfeld geflutet.
Im Dezember 1960 übergab die SDAG Wismut das Grubenfeld an den VEB Wolfram Zinnerz-Betrieb Pechtelsgrün. Bis Mitte der 60er Jahre wurde die Lagerstätte ausgerichtet und erkundet. 1964 wurde der Blindschacht I von der 655m-Sohle nach Übertage hochgebrochen und die Förderanlage auf der 775m-Sohle eingerichtet sowie die Sohlen 775m und 715m angeschlossen. Im Anschluß wurden diese Sohlen ausgerichtet. 1966 wurde mit dem Abbau der Lagerstätte auf Abbauen zwischen der 655m-Sohle und der 715m-Sohle begonnen. Der geförderte Schwerspat wurde zunächst im Höllgrundtal auf Halde gefördert, da sich die ehem. Uranerzaufbereitung Lengenfeld (Objekt 31) im Umbau befand. Ab 1968 wurde der Schwerspat dann in dieser Aufbereitungsanlage im Wechsel mit Flußspat aus der Grube Schönbrunn aufbereitet. Am Mundloch des Stolln Brunndöbra im Höllgrundtal entstand das neue Betriebsgelände der Schwerspatgrube mit Werkstätten, Kaue, Verwaltungs- und Sozialgebäuden, Erzbunker und Holzplatz. Der Wasserlösungsstolln war zugleich Förderstolln und diente ebenfalls dem Belegschafts- und dem Materialtransport. Der einzig unverwahrt übergebene Maischacht 244 wurde zwischenzeitlich bereits verrohrt und stillgelegt und diente nun als Abwetterschacht. 1969 wurde, nachdem die letzten vogtländischen Zinnerz- und Wolframerzgruben stillgelegt wurden, der VEB Wolfram-Zinnerzbetrieb Pechtelsgrün zunächst in VEB Vogtlandgruben umbenannt und im Zuge der Umstrukturierung der DDR-Wirtschaft aufgelöst. 1970 wurde der VEB Fluß- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld gegründet dessen Stammwerk die vogtländischen Gruben Brunndöbra und Schönbrunn sowie die Zentralaufbereitung Lengenfeld bildeten. Der Betrieb gehörte, einschließlich seiner weiteren Werke im Harz und in Thüringen, von da an zum VE Kombinat Kali.
Anfang der 70er Jahre begann die weitere Erkundung und Ausrichtung des nordwestlichen Zentralfeldes sowie des Nordwestfeldes. Nach der Weiterführung der Richtstrecke nach Nordwesten wurde zuerst der Blindschacht II bis über die 745m-Sohle hochgebrochen und dort auf den ehem. Schurf 26 durchschlägig. Die Förderanlage wurde auf der 745m-Sohle eingerichtet und diese Sohle ausschließlich angeschlossen. Der nach Übertage führende Schurf 26 diente als Abwetterschacht. Im Nordwesten des Grubenfeldes wurde der bereits verfüllte Waldschacht 344 wiederaufgewältigt und als Wetterschacht in Betrieb genommen.Als Abbauverfahren wurde hauptsächlich Firstenstoßbau angewandt, im Zentralfeld allerdings auch Teilsohlenbau mit Versatz.Tagebau mit den Mundlöchern der Zentralschachtunterfahrung (Mitte) und der Wendel (links) Zum Abbau der Linse IIb zwischen der 745m-Sohle und der Tagesoberfläche wurde im Bereich der überdeckenden Zentralschachthalde eine Gangstrecke unter diese Halde gefahren, diese Zentralschachtunterfahrung (ZUF) diente als Aus- und Vorrichtungsgrubenbau auch der Bewetterung, der Versatzförderung sowie dem Materialtransport und der Fahrung. Während des Vortriebs förderte diese Strecke selbst Schwerspat. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde die Linse IIa mit einem Teilsohlenbau abbgebaut. Dieser wurde von Übetrage mit einer Wendel für den Einsatz von gleisloser Technik vorgerichtet. Die überdeckende Halde der Schürfe 22 und 23 sorgte fürselbsttätigen für selbsttätigen Versatz. Ab Mitte der 70er Jahre wurde die Lagerstätte durch Tiefbohrungen unterhalb der 655m-Sohle erkundet.
Tabebau 2-SO am Tannenbach Ab 1979 wurde der oberflächennahe Bereich entlang der gesamten Lagerstätte in Tagebauen gewonnen. Von 1987 an wurde so auch die Tannenbachlinse abgebaut, nachdem diese zuerst untertägig erkundet wurde.
1983 begann der Aufschluß des Grubenfeldes unterhalb der 655m-Sohle mit dem Vortrieb der Rampe Brunndöbra vom Höllgrundtal auf das Grubenfeld und in die Tiefe. Parallel dazu wurde der Maischacht gesümpft und das Füllort der 655m-Sohle zur Hängebank umgebaut, Materialtransporte und Seilfahrten erfolgten hier allerdings bis zum Schluß nur über einen Förderkübel. Auf dem Werksgelände im Höllgrundtal wurden zum Betrieb der Rampe zusätzliche Werkstätten, eine Mischanlage, eine Kompressorenstation, eine Wasserhaltungsanlage, eine weitere Trafostation sowie zusätzliche Verwaltungsgebäude gebaut. Vertikalschema der Grube BrunndöbraDie Die Rampe Brunndöbra erreichte Ende 1988 mit dem Durchschlag zum Maischacht das Grubenfeld auf dem Niveau von 495m. Die Rampe Brunndöbra wurde mit einem Querschnitt von 22m² und mit einer Neigung von 12,5 % aufgefahren. Sie war von Anfang an für die gleislose Förderung ausgelegt und für den Einsatz von straßentauglichen LKW's vorgesehen. Neben diesen Ausrichtungsarbeiten der Lagerstätte unterhalb der Talsohle wurde 1988 im Südostfeld bereits die 625m-Sohle über das Gesenk 3 angeschlossen und der Abbau zwischen der 625m-Sohle und der 655m-Sohle aufgenommen.
1990 wurde der VEB Fluß- und Schwerspatbetrieb in die Fluß- und Schwerspat GmbH umgewandelt. Sich nun abzeichnende Verschlechterungen im Absatz unter marktwirtschaftlichen Bedingungen, vor allem in Osteuropa wie auch zunehmender Konkurenzdruck aus dem asiatischen Raum, aber auch der Hang zur schnellen Abwicklung von Großindustriebetrieben (die Fluß- und Schwerspat GmbH gehörte auch weiterhin zur jetzigen mitteldeutschen Kali AG) seitens der Treuhand führten zunächst dazu das die weiteren Auffahrungen am Fuß der Rampe Brunndöbra, trotz deren Fertigstellung, eingestellt wurden.geflutete Rampe im Jahr 2008 Gleichzeitig wurde mit der Einstellung der Schwerspatförderung begonnen. Am 31. Januar 1991 wurde die letzte Tonne technologisch gewonnener Schwerspat zutage gefördert. Im Anschluß wurde mit der Demontage der untertägigen Einrichtungen und der Beseitung kontaminierter Materialien begonnen sowie die Grube zur Verwahrung vorbereitet. Am 05. Juni 1991 begann mit der Abschaltung der Pumpen die Flutung des Grubenfeldes unterhalb der 655m-Sohle. Diese wurde mit dem Austritt des Grubenwassers aus dem Mundloch der Rampe am 13. November 1991 abgeschlossen. 1992 wurde die Schwerspatgrube Brunndöbra von der bundeseigenen Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung stillgelegter Bergwerke mbH übernommen und verwahrt. Die Verwahrung wurde 1994 abgeschlossen. In der Lagerstätte Brunndöbra wurden von 1966 bis 1991 ca. 900000 Tonnen Schwerspat abgebaut und gefördert. Von den bis heute erkundeten 3.6 Millionen Tonnen Schwerspat wurden bisher also erst 1/4 abgebaut.